Ein Berg, viele Gesichter!
2.713m ragt seine Mittelspitze in die Höhe. Der höchste, komplett auf deutscher Gemarkung liegend Punkt. Ein Berg, ein Grat, eine Wand. Dazu einer der schönsten Bergseen der Alpen, gepaart mit einer der dunkelsten Erzählungen der Alpen. Magisch, anziehend und doch so abweisend und bedrohlich wirkt er aus der Ferne. Der Watzmann, Wahrzeichen Berchtesgadens und Inbegriff eine Berges. Mächtig, landschaftlich einmalig und ohne an die eigenen Grenzen zu gehen wohl unbezwingbar…
Der Sage nach von Gott persönlich in Stein verwandelt um dem umtriebigen und boshaften Treiben des König Wazes, samt Frau und 7 Kindern ein Ende zu bereiten. Vom Blut genährt, der fjordartige und bis zu 190m tiefen Königsee am Fuße des Watzmanns mit seiner Pilgerstätte Sankt Bartholomä. Unweit der mächtige Gipfel des großen Hundstods, 2.593m. Jene Stelle, an der Wazes Bluthunde zu Tode kamen.
Mit 2.400hm und einer Gehzeit von durchschnittlich 10h sollte bei der Watzmannüberschreitung nicht nur das Wetter in Topform sein. Bei der luftigen, aber wunderschönen Gratkraxelei sollten Bergsteiger, Wetter und alpintechnisches Erfahrung zu 100% passen! Es sind (meist) nicht die technischen Schwierigkeiten, die Unglücke am Watzmann fordern. Kondition, Willensstärke und Konzentration lassen bei solche einer Tour früher oder später nach. Und genau diese ist hier bis zum Abstieg ins Wimbachgries gefordert.
Die rund 1900m steil in Richtung Königsee abfallende Ostwand scheint aus der Ferne unbezwingbar. Schwierige Orientierung und unvorhersehbare Schlechtwetterfronten forderten bisher über 100 Todesopfer. Ein Schicksalsberg wie kaum ein anderen in den Alpen.
Doch wer den Bann des Watzmanns einmal am eigenen Leib erfahren durfte weiß, welche magische Kraft der Berg auf uns Menschen hat.
Und auch wenn König Waze für immer zum Schweigen gezwungen wurde, das letzte Wort hat immer der Berg!